Nach 5 Jahren und 100.000 km: ADAC fällt klares Urteil zu BMW i3 (2024)

31. August 2020 | Franziska Albrecht

Nach 5 Jahren und 100.000 km: ADAC fällt klares Urteil zu BMW i3 (1)

(Quelle: BWM)Im Langzeittest des ADAC hinterließ der BWM i3 einen durchaus guten Eindruck

Fünf Jahre lang hat der ADAC BMWs erstes reines Elektro-Fahrzeug, den i3, auf Herz und Nieren geprüft. Nach 100.000 gefahrenen Kilometer, was zweieinhalb Weltumrundungen entlang des Äquators entspricht, zieht der ADAC nun Bilanz.

ADAC-Technikzentrum analysiert Reichweite, Zuverlässigkeit und Zustand des Akkus

Als der BMW i3 im Jahr 2013 auf den Markt kam, galt er als einer der Vorreiter der E-Mobilität – höchste Zeit für ein Fazit. Wie aus einer Pressemitteilung des deutschen Automobilclubs hervorgeht, haben Ingenieure des ADAC-Technikzentrums in Landsberg seit 2014 den BMW i3 mit Reichweitenverlängerer (Range Extender) getestet.

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Bei einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern haben die Experten vor allem Aspekte wie die Reichweite, die Zuverlässigkeitund den Ladevorgang unter die Lupe genommen. Zudem wurde untersucht, ob sich der BMW i3 als alltagstauglich erweist und im Pendelverkehr bewährt. Abschließend wurde der Zustand des Akkus nach gefahrenen 100.000 Kilometern beurteilt.

  • Zuverlässigkeit/ Technische Defizite

    Viel Negatives weiß der Automobilclub in dieser Kategorie nicht zu berichten.„Der BMW i3 fuhr überwiegend sehr zuverlässig und blieb während des Dauertests nicht einmal wegen eines technischen Defektes liegen“, heißt es in dem ADAC-Bericht. Insgesamt musste der Stromer sechsmal außerplanmäßig in die Werkstatt, wobei zwei der Defekte genau genommen erst nach den besagten 100.000 Kilometern auftraten. Zu den technischen Mängeln gehörten unter anderem ein defekter Türsensor und ein defektes Ladekabel. Darüber hinaus mussten das Federbeinlager und das Lenkrad ausgetauscht werden.

    Obwohl der BMW i3 die beiden notwendigen Hauptuntersuchungen mit Leichtigkeit bestand, gab es einige Ärgernisse. Nach Angaben des ADACs funktionierte der Abstandstempomat ACC bei leichtem Nebel, Regen oder tiefstehender Sonne unzuverlässig. Das Staudach unter der vorderen Haube sei nicht ausreichend schmutz- und wassergeschützt gewesen und die schmalen Reifen nur wenig haltbar. Der erste Satz musste bereits nach 14.231 Kilometern ausgewechselt werden.

    Außerdem wurde bei der zweiten Hauptuntersuchung angeraten, die Bremsen zu beobachten. Diese seien wegen der geringeren Nutzung anfälliger für Korrosion.

  • Reichweite

    Die Reichweite für den getesteten BMW i3 (Baujahr 2014) wurde ADAC zufolge vom Hersteller mit 170 Kilometer nach dem NEFZ-Messverfahren angegeben. Da dieses Verfahren zu ungenau ist, wurde vor zwei Jahren der WLTP-Testzyklus für realitätsnähere Verbrauchs- und Schadstoffwerte eingeführt. Die reale elektrische Reichweite war bei dem ADAC-Test demnach deutlich geringer und schwankte zwischen 90 und 130 Kilometer und lag „im tiefkalten Winter auch mal beinur 80 Kilometer“. Nur 18.8 kWh der angegebenen22 kWh Akku-Kapazität seien in der Praxis nutzbar gewesen. Für die Dienstreise habe sich das gelegentlich als zu gering erwiesen. Der Range Extender, der automatisch bei einem Akkustand von weniger als sieben Prozent einspringt, hat den BMW i3 allerdings deutlich alltagstauglicher gemacht. Als Reichweitenverlängerer dient ein Zweizylinder-Benzinmotor, der im Heck verbaut ist.

    Die Tester sehen in dem Range Extender eine gute Notfalllösung, dank der man sicherlich seltener mit leerer Batterie liegenbleiben dürfte. Trotzdem ist der Verbrauch vergleichsweise hoch: Der Benzinvorrat von neuen Litern reichte in dem Langzeittest für 100 bis 120 Kilometer. Wie der deutsche Autoclub weiter berichtet, betrug der Anteil des Benzinbetriebswährend der gesamten 100.000 Kilometer15 Prozent – bei einem durchschnittlichen Benzinverbrauch von 7,5 Liter pro 100 Kilometer.

  • Laden

    Überwiegend wurde die Batterie des BMW i3 mithilfe einer Wallbox im ADAC-Technikzentrum geladen. Nur selten haben die Testfahrer den Stromer an der Haushaltssteckdose mit dem mitgelieferten Ladekabel mit 2,75 kW „aufgetankt“. Der Testwagen sei nach Angaben des ADAC mit der „Schnell-Laden-Wechselstrom/Gleichstrom“-Option ausgestattet gewesen. Mit dem Typ-2-Ladekabel sei eine Wechselstrom-Ladeleistung von 7,4 kW möglich gewesen.

    Zu Beginn des Dauertests spielte das CCS-Laden nur eine untergeordnete Rolle, da die Infrastruktur der Schnellladestationen noch nicht so gut ausgebaut war. Dennoch konnten dabei Ladeleistungen von maximal 50 kW beobachtet werden. Zudem zeige die Erfassung der Ladekurve beim Schnellladen mit bis zu 45 Prozent Akkufüllung eine stabil hohe Leistung. Innerhalb von 20 Minuten konnte die Batterie dadurch von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. „Das entspricht einer nachgeladenen Energievon 11,4 kWh oder einer nachgeladenen Reichweite von immerhin 79 Kilometer“, schreibt der ADAC.

  • Zustand der Batterie nach 100.000 Kilometern

    Von einem „natürlichen Verschleiß“, also der automatischen Verringerung der Batterie-Kapazität im Laufe der Zeit, sind die Test-Ingenieure sowieso ausgegangen. Nach fünf Jahren und 100.000 Kilometern ist die Energiekapazität von 100 auf 86 Prozent gesunken. Wenn man von einer ursprünglichen Reichweite von 100 Kilometern ausgeht, liegt diese nach dem Langzeittest bei 86 Kilometer. Der ADAC bemängelt, dass der Autohersteller keinerlei Angaben zum Kapazitätsverlust macht. Ärgerlich war demnach auch, dass sich der Batteriestand an die schwindende Akkukapazität angepasst hat und nach Vollladung immer 100 Prozent angezeigt hat.

    Wie aus der Meldung weiter hervorgeht, reagiert BMW mit einer Akku-Garantie auf Bedenken der i3-Kunden und sichert ihnen zu, dass die Batteriekapazität in den ersten acht Jahren oder 100.000 Kilometern nichtunter 70 Prozent sinkt. Sollte dies doch eintreten werde der „übermäßige Kapazitätsverlust kostenfrei beseitigt“.

    Mit 86 Prozent Restkapazität war der Teststromer davon noch relativ weit entfernt.

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Das Fazit fällt entsprechend positiv aus. Pluspunkte kassierte der i3 fürdie „gute Raumergonomie“ und die präzise Reichweitenprognose. Letzteres sei sogar bei Eingabe eines Navigationsziels noch genauer, da Topografie und Geschwindigkeitmit einkalkuliert werden.

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In Bezug auf die Akkukapazität wagt der ADAC folgende Prognose: „Aufgrund der bis zum Ende des Tests gezeigtenHaltbarkeit des Akkusgehen wir vorsichtig davon aus, dass die Abnahme der Kapazität auf 70 Prozent erst nach etwa 200.000 Kilometern erfolgt. Das wäre hochgerechnet nach 10 Jahren.“ Den Alltagstauglichkeits-Test hat der BMW i3 bestanden und wird vom ADAC als „spritziges Stadt- und Pendelauto für zwei Personen“ klassifiziert.

Sehen Sie hier den BMW i3 im Test

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Nach 5 Jahren und 100.000 km: ADAC fällt klares Urteil zu BMW i3 (2024)

FAQs

Wie viele Kilometer schafft ein BMW i3? ›

Nutzbar davon sind 37,9 kWh.

Im realitätsnahen ADAC Ecotest schaffte er immerhin 270 Kilometer mit einer Batterieladung. Wer viel auf der Autobahn unterwegs ist, sollte zwar eher mit 200 rechnen, aber bei überwiegender Stadtfahrt kann der i3 auch locker über 300 schaffen.

Wie lange hält der Akku vom BMW i3? ›

Der BMW i3 ist als City-Car konzipiert

Auch heute, nach acht Jahren, einer Laufleistung von fast 100.000 Kilometern und mehr als 1.000 Ladezyklen zeigt sich die Batterie des i3 noch erstaunlich fit. Ein Kapazitätstest brachte als Ergebnis 85 Prozent.

Wie zuverlässig ist ein BMW i3? ›

BMW i3 ganz vorn. Elektrofahrzeuge mit Erstzulassung 2021 schneiden mit rund 3,6 Pannen weniger pro 1.000 Fahrzeuge besser ab als Verbrenner. Das geht aus der aktuellen Pannenstatistik des Automobilclubs ADAC hervor, die jetzt auch Fahrzeuge dieses Zulassungsjahres umfasst.

Was kostet 100 km mit BMW i3? ›

Ein BMW i3 verbraucht je nach Fahrweise im Schnitt 14 kWh pro 100 Kilometer. Legt man einen Preis von 35 Cent pro kWh zugrunde, ergeben sich daraus Unterhaltskosten von 4,90 Euro pro 100 Kilometer für das Elektroauto.

Wie viele Kilometer hält ein BMW aus? ›

Fahrzeuge älter als zehn Jahre: Die Kilometerhelden kommen vor allem aus Deutschland
PlatzierungHersteller⌀ Laufleistung (km)
3BMW220.191
4Volkswagen209.015
5Mercedes194.646
6Opel191.305
6 more rows
Apr 18, 2024

Was kostet ein neuer Akku für BMW i3? ›

Akku im Dauertest-i3 weist hohe Qualität auf

"Für den BMW i3 kostet ein Zellenmodule 1794,20 Euro", so ein BMW-Sprecher. Das entspricht bei acht Modulen im i3-Akku rein rechnerisch 14.353,60 Euro. Der Akku des BMW i3 hat acht Module. Als Austauschteil kostet jedes 1794,20 Euro.

Wie hoch ist die Lebenserwartung eines BMW i3? ›

Die Lebensdauer der Batterie Ihres BMW i3 2021 beträgt normalerweise 3 bis 5 Jahre . Dies kann jedoch je nach Batterietyp, Batteriegröße, Witterungsbedingungen und Fahrgewohnheiten stark variieren.

Wie viele Kilometer schafft der BMW i3? ›

Im Standard-Komfortmodus bietet der i3 unter alltäglichen Fahrbedingungen eine Reichweite zwischen 130 und 160 km ( 80 und 100 Meilen) , während der i3 REx zwischen 260 und 290 km (160 und 180 Meilen) schafft.

Wie lange hält eine Hybrid-Batterie BMW? ›

Wie lange halten Hybrid-Batterien? Die Lebensdauer einer Hybrid-Batterie beträgt im Durchschnitt zwischen 125.000 und 160.000 Kilometern und kann durch regelmäßige Wartung noch weiter verlängert werden.

Ist der i3 ein zuverlässiges Auto? ›

Ist der BMW i3 zuverlässig? Obwohl der i3 BMWs erster Versuch eines Elektroautos war, ist er ein zuverlässiges Elektroauto, das in der Zuverlässigkeitsumfrage von What Car gut abschneidet . Er erreichte 91,1 % und landete in einem Feld von 20 Elektroautos auf Platz 12, hinter dem Mini Electric, dem Nissan Leaf und dem Volkswagen ID 3.

Sind BMW i3 sicher? ›

Der i3 erreichte 86 % beim Insassenschutz für Erwachsene und 81 % in der Kategorie Insassenschutz für Kinder .

Kann man BMW i3 noch kaufen? ›

Über 10 Jahre später zählt er mit 250.000 Exemplaren, verkauft in 74 Ländern, zum weltweit erfolgreichsten Elektrofahrzeug im Premium-Kompaktsegment. Seit Sommer 2022 wird der BMW i3 nicht mehr produziert. Nutzen Sie ihre Chance und sichern Sie sich eines der letzten Exemplare.

Wie oft muss ein BMW i3 zur Inspektion? ›

BMW Plug-in-Hybride Fahrzeuge – 6 Jahre / 100.000 km. BMW i8 Fahrzeuge – 8 Jahre / 100.000 km. BMW i3 Fahrzeuge vor dem 01.08.2019 – 8 Jahre / 100.000 km. BMW i Fahrzeuge ab dem 01.08.2019 – 8 Jahre / 160.000 km.

Was ist die Garantie für die Batterie des BMW i3? ›

Die umfassende Batteriegarantie von BMW deckt 8 Jahre/100.000 Meilen Material- und Verarbeitungsfehler ab.

Wie sicher ist ein i3? ›

Alle Crashtests im Überblick

Beim Insassenschutz schnitt der BMW i3 mit 86 Prozent gut ab, lediglich für das rechte Schienenbein und den Halsbereich stellten die Tester leicht erhöhte Belastungen fest. Auch Kinder reisen sicher im i3: 81 Prozent sind kein überragender, aber ein guter Wert.

Was für eine Reichweite hat der BMW i3? ›

Die Batterie wurde Ende 2018 ein weiteres Mal vergrößert, jetzt auf 120 Ah bzw. 42,2 kWh (37,9 kWh nutzbar) - so sind jetzt Reichweiten von 200 bis 300 km im Alltag möglich, bei hohem Stadtverkehr-Anteil noch mehr.

Wie viele Kilometer hält ein 3er BMW? ›

Für einen aktuellen BMW 3er gehe die Rechtsprechung von 250.000 Kilometern Nutzungsmöglichkeit aus.

Warum wird der BMW i3 nicht mehr gebaut? ›

Die Hauptursache waren aber wohl eher die hohen Preise. Die Produktion des i3 war trotz seiner kompakten Abmessungen sehr kostenintensiv. Der erste rein elektrische BMW war nämlich zugleich das erste Serienauto, dessen Karosserie komplett aus kohlefaserverstärktem Kunststoff bestand.

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